MALEREI
Seattle
Inhaltsverzeichnis
Der Nordwesten der USA
1-5NW zeigen Mt Rainier [1] von verschiedenen Seiten. In ,Ergo Sum’ beziehe ich mich auf die Tatsache, dass der Vulkan durch seine Masse ‚sein eigenes Wetter macht‘, was ihn zur Metapher für kreative Intuition werden lässt. Diese wuchtigere Entscheidungsgewalt arbeitete mit mehr Kraft in mir als mein spekulativer Wille und das ist immer gut, wenn es darum geht ‚los zu lassen’. Für viele dort war er, warum auch immer, eine Präsenz, mit der sie sich identifizierten. Fährt man zu ihm hin, um ihn herum oder bloss nach Oregon hinunter, ist es nicht einfach, den Blick ständig auf der Strasse zu halten..
1NW und 4NW zeigen dieselbe Sicht 11 Jahre und 300 Meter auseinander. 1NW zeigt den Berg mit dem Tal und dem White River davor im Frühling 1985. Diese schliessen den Berg zur ‚Kugel‘ und erlauben den Eindruck von etwas Einheitlichem, das die Bäume mit integriert. Jene im Vordergrund halten ihr ‚Gewicht‘ und sind so Teil eines Ganzen. H. Matisse [2] meint, dass ‚gute‘ Künstler keine Fehler machen, ernsthafte diese jedoch anzuwenden wissen. Ich hatte zwar begriffen, wie mein ‚Stonehenge Papier‘ zu grundieren war, um seinen ,Zahn’ zu reduzieren. Jedoch mochte ich es noch, dass noch jeder Strich ‚bliebt‘, wie im Himmel hier mit seinen rosa Schraffuren zu sehen ist. Dies muss jedoch im Vorfeld geplant sein, damit ihre ‚Unruhe‘ die ‚Kraft’ des unteren Teils dann mitträgt.
4NW ist weit weniger versöhnlich..: ‘Et in Arcadia ego..’ [3]. Die untere Hälfte der Kugel bleibt abgedeckt (wenn auch nur für jene, die den Ort kennen). Das Thema hier ist das Weiss des unerbittlichen Eises, das weiter in die Wolken des Himmels zu lodern scheint. Nur ganz unten wächst etwas Grün, aber auch hier sind weisse Blumen zu sehen. Das Licht auf dem Eis lässt in der Distanz Schönheit zu, die aber durch einen dunklen Hügel von uns getrennt bleibt. Im Vordergrund versammeln sich die Bäume in einem Widerstand, der sichtlich Opfer fordert. Technisch ist schon hier der Himmel flüssig, was eine genauere Anwendung von Wirkung erlaubt und meinen heutigen Bedürfnissen eher entspricht.. Das Blatt entstand 1995 während der Reise mit meiner Beziehung all die Jahre später, auf dem Rückweg von Montana [4]. Genau an dem Punkt explodierte in ihm ein Cocktail aller möglichen NW-Viren und ich musste ihn sofort zu Mike und ins Spital fahren..
2+3NW zeigen den Vulkan, oben am Berg, nahe der monumentalen Jugendstil Lodge, die damals Paradise Inn hiess. 2NW ist eine Kombination von 1 und 4. Ich ging da oben am Berg auf erste Tuchfühlung.. Von unten bis oben gemessen ist Mt. Rainier einer der höchsten Berge, nur dass er eben auf Meereshöhe beginnt. Sein Wirkung aus der Distanz ist also ganz anders..
3NW ist etwas höher am Berg an einem kleinen Teich.. All das war damals noch einfacher zugänglicher, da der Park nicht von den Massen geschützt werden musste und übernachten im Paradise Lodge war möglich und für mich knapp bezahlbar.
5NW zeigt die Spitze nahe beim Sunrise Visitor Center. Nur das Ölbild ist mir geblieben. Die Zeichnung hab ich dort gegen Physiotherapie getauscht. Das Gemälde ist eines der späten Bilder in Seattle und zeigt unmissverständlich die Leidenschaftlichkeit, welche dieser Vulkan auch in mir weckt und ihn für viele Menschen zum Herzen dieser Gegend macht. Er ist der Grösste der Pacific Rim Vulkane, aber nur Teil dieser ganzen Kette,von der in der 1983 Reisemappe Mt. Sashta in Kalifornien und zudem (16NW Oregon 1) etwas weiter unten Mt. Hood bei Portland, Oregon zu sehen sind.
6-13NW entstanden alle auf der Olympischen Halbinsel vor Seattle:
6NW ist das Bild, das ich zeichnete, als ich David 4 Lines traf: [5]. Ja..? Aber sind dies nun Odins Raben oder sind das ‚Tsikaal ‚Der alte Mann‘, der Rabe und Haupt-Spirit, der die Ureinwohner dort schuf und sie bis heute piesackt, damit sie nicht zu selbstgefällig werden. [6] Das Bild schimmert geradezu in Violett und zeigt den 1. Strand in La Push im Abendlicht eines grauen Tages.. Jeden Winter wirbeln Stürme die 30 Meter hohen Stämme entlang der Pazifik Küste quer über die Strände. Am 2. und 3. Strand in La Push muss man, um das Meer zu sehen, deshalb immer erst über diesen Wall sich ständig verschiebender Stämme klettern. Hier werden sie hin so und wieder teilweise ‚entsorgt’..
7/8NW zeigen, diesmal im 8 Jahres-Abstand, einen Ureinwohner ‚Beerdigungs Grund‘ irgendwo in den Dünen dort draussen. Den ersten zeichnete ich 1987, als ich im Februar mit ihrem Grosssohn ‘rausfuhr, um meine alte Freundin Isabelle an der Makah Bay zu besuchen. An einem Tag, an dem der Winter nach Frühling zu riechen schien, wies er mich auf den Ort hin, weil ich etwas spürte, dass ich nicht festmachen konnte: Dort war fühlbar über die Jahrhunderte heiliger Boden entstanden..! Dieses Blatt war wieder einer jener Fixpunkte, weil es, ohne sich bloss auf die Örtlichkeit zu beziehen, eine einfache, aber genaue Kraft hat.. 11 Jahre später, 1995 im späten September, war das Wetter dann warm, aber die Sonne schon müde.. Das Wissen um die Kraft wurde nochmal mehr als bloss das und führte mich zurück: Diesmal hatte ich sowohl mehr Fertigkeit als auch Zeit, mich auszudrücken. Die Wirkung ist nicht stärker, aber Wärme ändert immer alles. Ein Ordnungshüter, der vorbei kam, wies mich auf einen weiteren Ort hin, aber die Zeit fehlte und ich ging nicht mehr zurück.. vorläufig!
9- 11NW entstanden alle zwischen Makah Bay und Ozette Beach. [7] Es ist schwierig, über diese Orte zu sprechen und die Makaahs machen, was sie nur können, um Leute davon abzuhalten, dorthin zu finden, wohl aus gutem Grund. Die Mischung von grosser Kraft und grossem Leid wirkt magnetisch, aber gleichzeitig will man den Ort ja auch respektieren.. Im Ozette Museum in Neah Bay steht eine Rekonstruktion eines Queluut Langhaus’, das einem der Wikinger nicht unähnlich sieht. Als ich zum ersten Mal, im Gespräch mit Rick, da hineinstolperte, traf mich der Blitz. Ich kannte all das und wollte nur eines – sofort dort einziehen..
9NW zeigt den Blick hinaus aufs Meer mit seinen Reihen von Felsen.. Ich hab’ aber einen leicht anderen Winkel gewählt, als in 11.. Der Himmel ist inzwischen weich und wie aus einem Guss.. Ich habe mich an dem Punkt für diesen Schritt entschieden und er tut der Arbeit gut.
10A NW wurde an der Makah Bay gezeichnet und zur Vorlage für ein Ölbild. Es hat viel mit einem anderen Abschied zu tun: Als ich 1995 nochmal an den Makah Strand gelangte, lebte meine Freundin Isabelle, damals über 100, noch und da nur sie, die soviel von weisser Hand erlitten hatte, die Zufahrt für uns offen hielt, nahm ich diese Chance war, um mich all dem restlos zu öffnen, loszulassen und so ein abschliessendes Bild von den ‚Küstenwäldern‘ zu machen, wie sie mir David, als ich ihn vor so viel Jahren traf, erklärt hatte.
11NW 1988: Auf linken Seite von NW10 trifft das Meer auf eine Bucht mit Wald. Von dort aus ist dieses Blatt gezeichnet, also in einem 90°-Winkel, sieht es hinaus aufs Meer. Links davon wäre Ozette Bay, rechts Makah Bay. So entsteht ein räumliches Verständnis dieser Küste: Hemlock Fören krallen sich an alles, was Halt verspricht, was asiatischen Vorstellungen entspricht, da sie in der traditionellen chinesischen Leseart für Überlebenswille stehen. Hier kommt durch den Mond, verstärkt vom weichen Tageslicht, noch eine Verzauberung hinzu, welche die geologisch-ethnographische Dimension erweitert. Freunde haben darauf oft als ein Sehnsuchtsbild reagiert..
11/12NW wurden an der Westseite der Olympischen Halbinsel, am Hoh River, in jenen einzigen nördlichen Regenwäldern gezeichnet. Die jährliche Regenmenge übersteigt dort die ganze Küste entlang 200cm pro ‚square inch’. Eine Beschreibung meiner Zeit mit meinen Eltern dort ist in ‚Einschub David 4 Lines‘ [8] zu finden. Der Ort ist überwältigend: Hirsche bahnen Trassen durch dichtes Unterholz und gefallene Riesen vermodern in den von ihnen geschlagenen Schneisen, wo neue Lebenszyklen auf ihnen Fuss -, ja
sie mit ihren Wurzeln umfassen, während das tote Holz sich unter ihnen auflöst. So haben viele der Bäume dort Wurzelhäuschen.- Die Strasse zum Nationalpark ist eine oft witzige und kurvenreiche 8er-Bahnfahrt mit Hoch- und Tiefpunkten. Das Rangerhaus stellt dem Wuchern etwas wie Sicherheit entgegen. Von dort aus ,hikt’ man in die Wildnis der Berge, die, obwohl sie bis über die Baumgrenze gehen, schneefrei sind. Ich habe im Park vor allem übernachtet und dort gearbeitet.
11NW zeigt einen der gemeinsamen visuellen Mythen, was Bob und mein Beziehung angeht, wobei nie ganz klar war, wer gerade die Hemlock – und wer die Douglasien Föhre war.
13NW zeigt eine laubabwerfende Region des Waldes, wo Moos auf lebenden und vor allem auf toten Bäumen wild nur so wuchert. Die unbestreitbare Kraft, die uns umgibt, macht uns klein.
14/15NW habe ich während eines Campingausflugs in die ‚Cascade‘ Berge hinter, östlich von Seattle gemacht. Bäche sprudeln dort, da diese Anhöhen schon wieder etwas mehr Regen erwischen. Werden Schweizer Wälder ständig in Kinderschuhe gezwängt, waren dies endlich ausgewachsene Mischwälder: Ich wusste, dass sowas geht! Vielleicht kein Urwald, sondern lichte Eleganz und Verspieltheit, vorläufig..
15NW: Nachts, als die meisten sich schon in ihre Zelte oder wenigstens auf ihre Matten zurückgezogen hatten, erwachte ich wieder und malte die Riesen gegen den Nachthimmel im letzten Rot des sich verzehrenden Feuers mit einem aufgehenden Mond, dessen Licht durch die Wipfel drückt. Jene, die mich erwischten, waren verblüfft, von wegen Nacht und malen.. Ein Freund setzte sich zu mir, trank ruhig seinen Tee und sah zu, wie sowas zustande kommt..
16NW Oregon ist komplex und ich hielt das Blatt lang für eine Fussnote: Lars war dabei, sich zu verheiraten und sein Freund war ein Maler, der seine Scheu auf dem Thema etwas übermässig pflegte. So schwieg er mich aus und ich nahm an, dass das Blatt ihm missfiel. Allerdings glaube ich inzwischen, dass es ihn einschüchterte. Ich half ihnen, von Seattle nach Portland, Oregon zu ziehen und ging am Nachmittag dann zeichnen, während sie auspackten: Der markante Spitz des Vulkans scheint sich in den Wolken zu verlieren. Aber da auch Mt. Hood sein eigenes Wetter macht, leuchten er und sein Eis im Sonnenlicht, während die Wälder um ihn und weiter unten sich in einem dunkleren Blau verlieren. Der eine Hügel davor mottet böse vor sich her, umgeben von Baumbestand und Feldern, tief indigo, im Dunkel eines verhangenen Tages. Der Rest der Welt liegt im Schatten des Grau über ihr. (Wer geht bei so Wetter draussen zeichnen?) Der wuchtige Stamm eines ‚Giganten von Baum‘ rechts, eine Douglasie links, Äste schliessen gegen oben ab, blühende Büsche unten. Man ist aufgehoben.. und der Berg macht hier Hoffnung..
17NW entstand, als ich mit Freunden auf einer Insel in der Bucht östlich der ‚Long Beach Peninsula‘, Oregon in einem 3000-jährigen, belassenen Baumbestand übernachten konnte, was in ‚Verfall‘ detailliert beschrieben ist. [9] Es war ein Erlebnis!
18NW: Während der 1995 Reise kehrte ich zurück zum Ort einer am nächsten Tag ausgeführten und bald verkauften Zeichnung. Damals als wir ¨ im Ledbetter State Park die grossen Dünen ansehen gingen und auf der falschen Seite hinein gegangen waren, ‚hüpfte’ ich voraus über die Moorebene, um so Zeit zu haben, eine Zeichnung zu machen, ohne dass die hinterher watenden Freunde gross auf mich warten mussten. Manchmal geht sowas..
19/20NW entstanden, als ich 1995 mit meinem Freund zurück zu Mike nach Lincoln fuhr, wo ich 1983 über Stunden warten musste, bis ein Ureinwohner mich zurück auf die Strasse brachte. [10] Während mein Freund im Spital seine Grippen auskurierte, machten Mike und ich lange Spaziergänge. [11] In einer Bucht, welche bei Ebbe trocken lag, machte ich diese Studie, gerade als der Ozean dabei war, zurück zu drängen.
19NW entstand dort (Lincoln, Oregon). Später in Basel wurde das Blatt auf einen dünnen Spalt am Horizont reduziert und zum Ölbild [12]. Ein Format, das in der Schweiz doch ein etwas unübliches, aber wirkungsvoll ist.
20NW: Oregon Lincoln 1 2000 (bad oil) entstand nach einem Blatt, dass ich im 90°-Winkel zum 27NW und etwas weiter im Norden an einem Strand mit Blick auf die Bucht, die ganz links auf 19 NW zu sehen ist, ausgeführt hatte.
Für 26NW fuhr ich von Lincoln ein paar Stunden weiter der Küste nach Süden, um beim Boiler Bay State Scenic Viewpoint die Küste 83er Reise noch einmal zu sehen und festzuhalten.
21/22NW entstanden im Frühling im Seattle Arboretum. Mein Freund Bob ging 0ft dorthin, machmal auch mit mir, um zu rennen.[13] Im Frühling, solang die Azaleen und die Rhododendren in Massen blühten, ging er allein, frühmorgens während der ‚dawn chorus’, jener Teppich aus Vogelgesang [14], erklang in die Baumsammlung im Halblicht seine Beinmuskeln spüren. Da er dabei selten auch nur jemanden gesehen hatte, kam er auf die Idee, auch seine Shorts auszuziehen..! Und plötzlich kamen auf allen Wegen und über jede Lichtung andere Läufer zum Vorschein, sodass er von Azalee zu Rhododendron hüpfend, ein Versteck finden musste, um sich wieder den Regeln des Anstands zu unterwerfen. Auf seinem Weg zurück zum Auto traf er allerdings dann wieder keine Seele und er fragte sich, inwiefern all das ein Wink Gottes an einen Atheisten gewesen sein könnte? Oder war es doch eher seine physische Erscheinung?
23NW entstand in Seattle selbst, ein paar Minuten von meiner umgebauten Garage auf dem Capitol Hill entfernt, im Volunteer Park. Ich hatte mich wieder mal mit Van Goghs emblematischen Bäumen auseinandergesetzt und da ich nun eben einen sah, der zu allem auch noch blühte, bannte ich ihn über einen längeren Zeitraum aufs Papier: Wieder so ein Fixpunkt..
24/25NW malte ich am Wreck Beach bei der Universität von Vancouver, BC. Der offene, heterosexuelle Strand wurde damals im Penthouse Magazin als einer der 10 schönsten der Welt gelistet. Offensichtlich, da die Reporter sich nicht ‚auf Abwege‘ getraut hatten: Denn südlich davon erstreckte sich einem 5km langen Urwald entlang, ein Abhang, gerade vor dem Meer. Durch diesen führten, was man ,Hasenfährten’ nannte: Jene unzuverlässigen Wege unter und über Bäume, über Lichtungen mit Meerblick und hinter kleinen Wasserfällen durch. Ich hatte Freunde dort, wo ich eine Woche schlafen und jeden Tag am Strand malen konnte. Es war ein Himmel auf Erden, bei dem ich nie wohnen würde. Schon nur die Tatsache, dass es ihn gab und ich ihn aufs Papier bannen durfte, reicht mir inzwischen..
27 sieht nach Westen und 26 nach Süden. 26 schaut ganz links über die Dünen, welche in 27 links und rechts die Grenze zum Meer bilden. Wir sind etwas weiter weg im Norden und sehen zurück. Beide Studien sind während der 1995 Rundreise entstanden.
In 26 hat es kaum Licht. Das Photo ist allerdings etwas dunkler als das Ölbild. Ein Hauch von Gelb im Himmel und auf dem Meer zeigen an, dass hier Dunst eher als Nebel übers Wasser kommt. Der tanzende Schaum auf den Wellen lässt uns wissen, dass der Wind, der die Wellen vor sich her treibt, genug stark über sie hinweg bläst, dass er den Schaum leicht mitzieht. Die Emotionalität von Wind und seine Wirkung auf Wasser treiben das Bild. Die Büsche, verstreut über die Dünen links, und der Sand im Vordergrund geben gerade noch den nötigen Anflug von Erdung und Halt. Die Berge scheinen zu schweben und werden rechts vom Dunst ‚aufgelöst’. Es ist das letzte und grösste Bild des Pazifiks und mein Abschied von ihm. Im Buch [15] ist mein erstes Treffen mit seiner Weite beschrieben. Hier der wohl endgültige Abschied, deshalb sind auch Wasser und Weite das Hauptthema.
27, in seinem radikalen Format als Öl, ist wieder ein Schlüsselbild. Zeigt 26 den Schmerz des Loslassens, deutet die Ruhe hier auf Resignation. Die Zeichnung mit dem hohen Himmel und dem weiten Sand ist positiver. Im Ölbild geht es um den Abschied vom Wasser. Ebbe, aber von jenseits der Dünen kommen Wasser und Licht ganz allmählich zurück. Beim Malen war das Bild verhalten, aber eine Freude zu malen.So bin ich angekommen, ohne dass das Bild hübsch oder süffig liest.28 war ein letzter Ausdruck von Trauer und Verlust, da ich nun gezwungen bin, in der Schweiz zu bleiben. Das ist inzwischen in Ordnung, aber die Abwesenheit des Pazifiks und des Genfersees hinterlässt eine offene Wunde. Wenigstens das und immerhin gibt es diese drei Bilder. Das letzte Bild ist lyrisch und versöhnlich. Hier der Schluss der Besprechung der Zeichnung: „Als ich 1995 nochmal an den Makah Strand gelangte, lebte meine Freundin Isabelle, damals über 100, noch und da nur sie, die soviel von weisser Hand erlitten hatte, die Zufahrt für uns offen hielt, nahm ich diese Chance wahr, um mich all dem restlos zu öffnen, loszulassen und so ein abschliessendes Bild von den ‚Küstenwäldern‘ zu machen, wie sie mir David, als ich ihn vor so vielen Jahren traf, erklärt hatte..’
A Mt Rainier
Die Ostseite des Mt Rainier, von der Parkgrenze aus.
1NW und 4NW zeigen dieselbe Sicht 11 Jahre und 300 Meter auseinander. 1NW zeigt den Berg mit dem Tal und dem White River davor im Frühling 1985. Diese schliessen den Berg zur ‚Kugel‘ und erlauben den Eindruck von etwas Einheitlichem, das die Bäume mit integriert.
2NW zeigt den Vulkan, von oben am Berg, nahe der monumentalen Jugendstil Lodge, die damals Paradise Inn hiess. Ich ging da oben am Berg auf erste Tuchfühlung.. Von unten bis oben gemessen ist Mt. Rainier einer der höchsten Berge, nur dass er eben auf Meereshöhe beginnt.
3NW zeigen den Vulkan, oben am Berg, nahe der monumentalen Jugendstil Lodge, die damals Paradise Inn hiess. 3 ist etwas ist etwas höher am Berg als 2 an einem kleinen Teich, einem Spirit Lake..
Die Ostseite des Mt Rainier, von der Parkgrenze aus.
1NW und 4NW zeigen dieselbe Sicht 11 Jahre und 300 Meter auseinander. 4NW ist weit weniger versöhnlich.. Das Thema hier ist das Weiss des unerbittlichen Eises, das weiter in die Wolken des Himmels zu lodern scheint. Nur ganz unten wächst etwas Grün, aber auch hier sind weisse Blumen zu sehen.
B Olypic Peninsula
Burial Ground Feb 1984
7NW entstanden auf der Olympischen Halbinsel vor Seattle:
7 und8NW zeigen im 8 Jahre-Abstand, den selben Ureinwohner ‚Beerdigungs Grund‘ irgendwo in den Dünen. Diesen zeichnete ich 1987 im Februar. Es war Tag, an dem der Winter nach Frühling zu riechen schien.. Ich spürte da etwas, dass ich nicht festmachen konnte: Über die Jahrhunderte wie da ,heiliger Boden’ entstanden..!
Burial Ground September 1995
8NW entstanden auf der Olympischen Halbinsel vor Seattle:
11 Jahre später war das Wetter dann warm, wenn die Sonne auch schon müde.. Das Wissen um die Kraft wurde nochmal mehr als bloss das und führte mich zurück: Nur, diesmal hatte ich mehr Fertigkeit als auch Zeit, mich auszudrücken. Die Wirkung ist nicht stärker, aber Wärme ändert immer alles.
9NW entstanden auf der Olympischen Halbinsel vor Seattle:
9NW zeigt den Blick hinaus aufs Meer mit seinen Reihen von Felsen.. Ich hab’ aber einen leicht anderen Winkel gewählt als in 11.
10NW entstanden auf der Olympischen Halbinsel vor Seattle:
10A NW wurde 1995 am Makah Strand gezeichnet und zur Vorlage für ein Ölbild. Auf linken Seite des Ölbilds 10 trifft das Meer auf eine Bucht mit Wald. Von dort aus ist 11 gezeichnet, also in einem 90°-Winkel und sieht hinaus aufs Meer. Es hat viel mit Abschied zu tun..
11NW entstanden auf der Olympischen Halbinsel vor Seattle:
Links davon wäre Ozette Bay, rechts Makah Bay: Hemlock Fören krallen sich an alles das Halt verspricht.. In der traditionellen chinesischen Leseart stehen sie hier für Überlebenswillen..
C Am Hoh River
Olympic National Park
Im einzigen nördlichen Regenwäldern übersteigt die jährliche
Regenmenge an der ganze Küste 200cm pro ‚square inch’.
12 Hoh Rain beim Forest Visitor Center
auf der Westseite der Halbinselim Olympic National Park.
Eine Hemlock Tanne wächst in einer Douglasie.
13 Hoh Rain beim Forest Visitor Center
auf der Westseite der Halbinselim Olympic National Park
Die laubabwerfende Region des Waldes, wo Moos auf lebenden und vor allem auf toten Bäumen wild wuchert..
D In den Cascade Mountains hinter Seattle
Bäche sprudeln dort durch echte. ausgewachsene Mischwälder, da diese Anhöhen schon wieder etwas mehr Regen erwischen.
15 Douglasien gegen den Nachthimmel
im letzten Rot des sich verzehrenden Feuers. Mit aufgehendem Mond, dessen Licht durch die Wipfel drückt, hörend eines Camping Ausflugs.
C. Oregon
16 Mt Hood von Portland aus
17 Long Beach: Giant Grove Insel 1988
17NW entstand, als ich mit Freunden auf einer Insel in der Bucht östlich der ‚Long Beach Peninsula‘, Oregon in einem 3000-jährigen, belassenen Baumbestand übernachten konnte, was in Buch 2 ‚Verlust‘ beschrieben ist.
18 Ledbetter NP 1995
Diese Dünen gehören zu den Eindrucksvollsten am Nördlichen Pazifik!
19 Lincoln Beach 1995
19NW entstand dort (Lincoln, Oregon). Später in Basel wurde das Blatt auf einen dünnen Spalt am
27NW (Oil 1995)
Das Blatt auf einen dünnen Spalt am Horizont reduziert und zum Ölbild (NW27). Ein Format, das in der Schweiz doch ein etwas unübliches, aber wirkungsvoll ist.
20NW: Oregon Lincoln 2 2000
entstand nach einem Blatt, dass ich im 90°-Winkel zum 27NW und etwas weiter im Norden an einem Strand mit Blick auf die Bucht, die ganz links auf 19 NW zu sehen ist, ausgeführt hatte.
Von Lincoln fuhr ich ein paar Stunden weiter der Küste nach Süden, um das nächste ‚Cape‘ der 83er Reise beim ‚Boiler Bay State Scenic Viewpoint‘ noch einmal zu sehen und festzuhalten
D. Seattle
21 NW Seattle Arboretum
Frühmorgens im Frühling, wenn die Azaleen und die Rhododendren dort in Massen blühten gingen Bob und ich dort oft rennen.
Die Baumsammlung ist so angelegt, dass sie ähnlich der Wildnis um die Stadt scheint..
22 NW Seattle Arboretum 2 1985
Am einem Nachmittag im Frühling, wenn die Schatten langsam über die in Massen blühenden Azaleen und die Rhododendren fallen, entsteht ein Zwielicht durch das Lichtkegel fallen.
23 NW Seattle Volunteer Park 1986
23NW entstand in Seattle selbst, ein paar Minuten von meiner umgebauten Garage auf dem Capitol Hill entfernt, im Volunteer Park. Van Goghs Idee, was emblematische Bäume angeht, war mein Ausgangspunkt..
E. Vancouver
24NW Wreck Beach 1 Vancover BC 1987
Der Haubtstrand gilt als einer der 10 schönsten der Welt. Südlich davon erstreckte sich einem 5km langen Urwald entlang, ein Abhang, gerade vor dem Meer. Durch diesen führten, was man auf Englisch ,Hasenfährten’ nennt.
25NW Wreck Beach 2 Vancover BC
Der Hauptstrand gilt als einer der 10 schönsten der Welt. Auf diesem Weg durch den Urwald öffnen sich Lichtungen mit Meerblick, oder er führt hinter kleinen Wasserfällen durch. Ich hatte Freunde dort, wo ich eine Woche schlafen und jeden Tag am Strand malen konnte. Es war ein Himmel auf Erden,